Microsoft Deutschland Hauptsitz Foto: Microsoft
Das Stuttgarter Softwareunternehmen Nextcloud hat das Bundeskartellamt aufgefordert, zu prüfen, ob Microsoft eine marktbeherrschende Stellung hat. Der US-Konzern nutzte seine Macht, um gebündelte Lösungen für Microsoft Office zu verkaufen. Auch die Kollaborationsplattform Teams hat einen erheblichen Marktanteil, ebenso wie die Cloud-Lösung OneDrive.
Vorwürfe dieser Art gegen Microsoft sind nicht neu, aber diesmal richten sie sich auch und gerade gegen die tiefe Integration der Cloud-Lösung. Nextcloud behauptet, dass der Dienst den Windows-Nutzern bei den entsprechenden Arbeitsschritten regelmäßig angezeigt wird.
Hinzu kommen Microsofts Aktivitäten in anderen Bereichen, wie die Suchmaschine Bing oder Endgeräte. Der Bericht stellt fest, dass Microsoft ein "einzigartiges digitales Ökosystem in mehreren strategisch wichtigen digitalen Branchenmärkten" geschaffen hat. Dies führe zu einer "schwierigen Position für Wettbewerber, die Microsoft angreifen wollen". Der Kläger Nextcloud arbeitet unter anderem für die Bundesregierung und deren Federal Cloud. Das Unternehmen hat ein System entwickelt, das den Datenaustausch zwischen Behörden ermöglicht. Nextcloud-Gründer Frank Karlitschek behauptet, dass "Microsoft sein Windows-Monopol missbraucht, um seine eigenen Cloud-Dienste auf den Markt zu bringen."
Dem Bericht zufolge nutzt das US-amerikanische Unternehmen seine Macht, um gebündelte Lösungen für Microsoft Office zu verkaufen. Auch die Kooperationsplattform Teams hat einen bedeutenden Marktanteil, ebenso wie die Cloud-Lösung OneDrive. Microsoft habe ein "einzigartiges digitales Ökosystem in mehreren strategisch wichtigen Märkten des digitalen Sektors" geschaffen, heißt es in dem Schreiben. Dies führe zu einer "schwierigen Position für Microsoft, die von Wettbewerbern angegriffen werden kann". Microsoft missbrauche sein Windows-Monopol, um seine eigenen Cloud-Dienste auf den Markt zu bringen, zitierte die Zeitung den Nextcloud-Gründer Frank Karlitschek.
Das Bundeskartellamt bestätigte den Eingang des Schreibens. "Wir prüfen die Beschwerde", sagte ein Sprecher. Die Behörde hatte in der Vergangenheit zahlreiche Online-Giganten ins Visier genommen. Sie prüft unter anderem die Geschäftspraktiken von Google, Amazon und Facebook.